• Führung

Ausstellungsrundgang

Kurator:innenführung

Die Kurator:innen Katharina von Hagenow, Uladzimir Hramovich und Paulina Olszewska gewähren einen Einblick in den Prozess der Entwicklung des Kooperationsprojekts manchmal halte ich mich an der luft fest.

Im Jahr 2020 fanden in Belarus, einem bis dahin im Westen kaum wahrgenommenen Land zwischen Polen und Russland, massive zivilgesellschaftliche Proteste statt. Sie richteten sich gegen die gefälschten Wahlen und die repressive Politik des korrupten Staatsoberhaupts. Die Proteste sind zu einem Schrei nach Freiheit geworden und Ausdruck des Bedürfnisses, in einem demokratischen Land leben zu wollen. Auch Künstler:innen und Kulturschaffende waren maßgeblich an den Protesten beteiligt. Viele wurden verhaftet und kamen ins Gefängnis. Nach ihrer Freilassung flohen sie vor weiteren Strafen nach Vilnius, Warschau, Tbilisi oder Berlin.
In der Ausstellung manchmal halte ich mich an der luft fest werden Arbeiten junger belarusischer Künstler:innen im Exil gezeigt. Als sie ihre Heimat verließen, gingen sie davon aus, bald zurückkehren zu können, aber aus Wochen des Wartens wurden Monate, und aus Monaten Jahre. Seitdem befinden sie sich in einem Schwebezustand zwischen den Welten: Sie hoffen, den Wandel in ihrer Heimat weiterbringen zu können, ohne physisch anwesend zu sein, während sie sich in einem Land aufhalten, für das sie offiziell oft nicht existieren.

Zwei Personen stehen vor Bildern an der Wand
© Nihad Nino Pušija
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Teilnehmende Künstlerinnen und Künstler