• PerformativesSprechen

Über die Haut hinaus #1_Who Speaks!

Performatives Sprechen

In allen historischen, kulturellen und sozialen Kontexten entwickeln Frauen eigene Strategien der Kommunikation, um bestimmte Botschaften und Inhalte sowohl untereinander als auch einer größeren Gesellschaft zu vermitteln.
In ihrer Präsentation stellt Marisa Maza solche Formen geschlechtsspezifischen Sprechens als dynamische Praxis vor, die immer neue Bilder und Kommunikationsräume produziert und so zu einem aktivistischen Akt des (Über-)Lebens von Frauen in verschiedenen kulturellen Zusammenhängen wird.
Motiviert ist Mazas künstlerisches Projekt durch die Persistenz struktureller Gewalt, der Frauen historisch weltweit ausgesetzt sind und die eigene Kommunikationswege bis heute notwendig macht. Historisch kommunizierten z.B. in Kolumbien versklavte Frauen über das Flechten ihrer Haare Karten, kleine Straßen und Fluchtwege. In China existierte seit dem dritten Jahrhundert n. Chr. die – seit 1983 verbotene – „Frauenschrift“ Nü shu, die u. a. im Kunsthandwerk genutzt wurde: Frauen war der Unterricht in der „Männerschrift“ Nan shu verboten. In Tansania schließlich tragen Frauen beschriftete Kangas [Swahili für: Perlhuhn] – Baumwolltücher mit Sinnsprüchen, die der Vermittlung von Liebesbotschaften, religiösen Sprüchen oder Alltagsanliegen dienen und sie damit auch nonverbal zum Ausdruck bringen: Die Wickeltücher werden für ihre Trägerinnen zu Kommunikationswegen im öffentlichen Raum.
Inhaltlich stehen im Zentrum von Marisas Maza Arbeiten Fragestellungen nach Geschlechterpolitik, Identitätskonzepten sowie den Formen ihrer medialen, kulturellen und politischen Repräsentation. Die Medien für Ihre Installationen umfassen Video, Fotografie, Serigrafien und Zeichnungen.

Projektförderung durch den BBK Bundesverband, NEUSTART KULTUR

Verschiedene Botschaften in verschiedener Sprache auf Textil
© Marisa Maza
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