Silent Spring
Die Erde trägt überall menschliche Spuren: schmelzende Gletscher, schwindende Artenvielfalt. Die Menschen formen nicht nur Landschaften, sondern schaffen auch künstliche Welten und Intelligenzen. Doch mit all ihrem Wissen können sie weder die Natur und ihre komplexen Regulationsmechanismen vollständig begreifen, noch die Zukunft kontrollieren oder voraussagen. Gemeinsam mit Gastkünstler:innen untersucht die Berliner Künstler:innengruppe pilote contemporary die Ambivalenz, durch die das Verhältnis der Menschen zu ihrer Umgebung geprägt ist. Einerseits verändern und zerstören sie die Welt, eignen sie sich an und greifen langfristig in natürliche Prozesse ein, andererseits offenbart sich ihre eigene Endlichkeit und Abhängigkeit. Der Titel „Silent Spring“ bezieht sich auf das 1962 erschienene Buch der Biologin Rachel Carson, das als einer der wichtigsten Auslöser der westlichen Umweltbewegung des 20. Jahrhunderts gilt. Die Ausstellung stellt die westliche Annahme von Mensch und Natur als zweier Entitäten infrage und rückt stattdessen die vielfältigen Verbindungen in den Fokus. Mutmaßliche Hierarchien werden hinterfragt, Ko-Existenzen beleuchtet und die Menschen als Teil größerer Prozesse positioniert.