Fahren ohne Ticket
In den Zwischenräumen der Sprache
„Das Gefühl, in einem fremden Land zu sein, ist wie Fahren ohne Ticket. Es ist ein Gefühl des Nicht-Dazugehörens.“* Inspiriert von dieser Metapher, die den Blick auf das Wechselspiel zwischen Sprache und Zugehörigkeit eindrücklich vermittelt, untersucht das Ausstellungsprojekt, inwieweit Kultur eine Kontextualisierung der Sprache ist und wie Sprache wiederum Kultur transformiert. Sprache ist nichts Festgeschriebenes, sie bewegt sich und produziert immer neue Bilder und Räume. Sie bietet die Möglichkeit, die Zwischenräume unter den Menschen lebendig zu machen und neue Handlungsweisen zu eröffnen. Die Entstehung diverserer kultureller Kontexte in den Gesellschaften des 21. Jahrhunderts hat einen Transformationsprozess der sprachlichen Kommunikation in Gang gesetzt. Dieser findet allerdings nicht ohne langwierige Aushandlungsprozesse statt. Die Ausstellung präsentiert eine Reihe von Strategien und Methoden, mit denen sich Künstler:innen unterschiedlichen Aspekten von Sprache widmen.
*Sara Bf, „Mein Frau-Sein wurde hier zur größten Schwierigkeit meines Lebens“, in: Kollektiv Polylog (Hg.): Das ist meine Geschichte. Frauen im Gespräch über Flucht und Ankommen, Münster, 2019.