Als 2013 in Bangladesch eine Fabrik zur Erzeugung von Kleidung für den europäischen Markt einstürzte und über 1000 Menschen dort starben, wurden die katastrophalen Arbeitsbedingungen der überwiegend von multinationalen Konzernen abhängigen Firmen offensichtlich. Die Arbeiter vor Ort produzieren für geringen Lohn und ohne soziale Absicherung für den Weltmarkt.
Die Performance „In a circle“ nimmt diese Katastrophe zum Anlass, um über unser neoliberales Wirtschaftssystem nachzudenken, das auf reine Gewinnmaximierung ausgerichtet ist. In einer Art Kreislauf, der Formal auch in der Performance „In a circle“ aufgegriffen wird, verarbeitet der Künstler Ware aus Ostasien zu einem Kunstobjekt. Dafür wird die verarbeitete Wolle von abgetragenen und ausgemusterten Pullovern aufgetrennt und auf eine Spule aufgerollt. Durch das Gehen im Kreis wird die Wolle von der Trägerspule auf eine im Mittelpunkt platzierte Skulptur (Spazierstock) gewickelt. In einem kontinuierlichen Prozess des Gehens im Kreis und des Abspulens der Wolle, verwandelt sich ein Spazierstock kontinuierlich in ein Kunstobjekt, welches sich aufgeladen mit Raum und Zeit, als Dokument einer Metamorphose etabliert.
Die Performance endet, sobald die Entfernung Berlin - Bangladesch abgeschritten ist und ca. 7000 km Faden auf- bzw. abgespult sind.