Soil Conversations
Vernissage der Ausstellung
Begrüßung: Dorothee Bienert, Leiterin des Fachbereichs Kultur Neukölln
Einführung: Yolanda Kaddu-Mulindwa, Leiterin der kommunalen Galerien Neukölln und Kuratorin & Nisha Merit, Kuratorin
SOIL CONVERSATIONS präsentiert neun künstlerische Positionen aus Südafrika und Deutschland, die sich mit unserer Beziehung zum Boden als Lebensgrundlage und zur Erde als Trägerin von Erinnerung, Identität und Zukunft befassen. In der Auseinandersetzung mit Geschichte und möglichen Zukunftsszenarien wird der Boden als etwas Rhizomatisches betrachtet. Wie lässt sich Boden als Raum der Bedeutungs- und Identitätsbildung denken? Als Raum für Ausgrabungen? Als Archiv der Geschichte und als politischer Akteur?
Unter dem Leitmotiv „Soil is everything“ (Boden ist alles) lenkt die Ausstellung den Fokus auf die Materialität des Bodens, auf dem wir stehen und unser Leben aufbauen, als einen Moment der genauen
Beobachtung, in dem Details, Teile und Partikel zu Spuren eines Ganzen werden. Die Ausstellung untersucht die Beziehung zwischen uns selbst und der Umgebung, in der wir leben, sowohl im digitalen als auch im analogen Bereich. Themen wie Land, Geschichte, Spiritualität und der Körper – als physische Manifestation und theoretische Repräsentation – sind integrale Bestandteile der Kunstwerke. Mit künstlerischen Arbeiten, die sich linearen Sichtweisen widersetzen, versucht Soil Conversations, die Pluralität der Vergangenheit und Zukunftsszenarien zu erforschen, die ins Unbekannte führen. Die Besuchenden sind eingeladen, sich mit dem Spekulativen auseinanderzusetzen: als einer Möglichkeit, das Hier und Jetzt zu definieren, und als eine andere Form der Beziehung zwischen uns und der Welt – zwischen dem inneren und dem äußeren Raum.
Performance milieu #05 von Theresa Schubert mit Ella Hebendanz
Die Performance und anschließende lebende Skulptur untersucht, wie sich das menschliche Mikrobiom vom Milieu der urbanen Umgebung – in diesem Fall dem Körnerpark in Berlin Neukölln – unterscheidet.
In ihrer Vielfältigkeit und Allgegenwärtigkeit sind Mikroben Träger von Informationen über den Menschen, seine Umgebung und seine Geschichte. Schuberts experimenteller Ansatz verleiht den Mikroben eine für das menschliche Auge wahrnehmbare Präsenz: Eine 80 cm große Petrischale liegt auf dem Boden und enthält eine Nährflüssigkeit. Während des Ausstellungszeitraums können die Besucher:innen die Mikroflora in voller Blüte beobachten und den Unterschied zwischen Schuberts Fußabdruck vor und nach dem Stadtspaziergang vergleichen. Das menschliche Mikrobiom ist ein perfektes Beispiel dafür, wie Biologie und Philosophie zu existenziellen Untersuchungen verschmelzen.
Gefördert im Fonds TURN2 der Kulturstiftung des Bundes. Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.