Das Exponat Scham ist Teil der Serie „Dreck in die Wunde“, welche im westlichen Teil des Körnerparks ausgestellt und insgesamt aus drei Exponaten bestehen wird. Die gesamte Serie charakterisiert sich durch neuartige Verarbeitungstechniken und steht symbolisch für den menschlichen Körper mit all seinen verletzlichen Seiten. Die Künstlerin Kimberly Brooke Meenan gießt diese Körper aus einem Material, dessen Hauptbestandteil selbst gesammelter „Dreck“ von Berliner Straßen ist. Dieser wird mit Haaren, Hanf, Ton und Pflanzensamen vermischt.
Menschliche Figuren und Körperteile werden in Erdhügel verwandelt, die sich im Laufe der Zeit verändern, wenn die in die Skulpturen eingebetteten Samen wachsen und sich verwandeln. Diese Samenformen werden im öffentlichen Raum platziert und den Elementen und der Fürsorge der Öffentlichkeit überlassen.
Viele Menschen machen die Erfahrung, dass sie ihren eigenen Körper sehr kritisch gegenüberstehen. Durch die tägliche Arbeit, bei der die Künstlerin Menschen in Skulpturen gießt, ist sie ständig von dem negativen Selbstbild der Menschen überwältigt. Sie möchte eine Reihe von Kunstwerken schaffen, die sich mit diesem Thema befassen.
Kimberly Meenan ist eine Installationskünstlerin, die 1982 in Virginia, USA geboren wurde und in mehr als sechs verschiedenen Ländern gelebt hat. Derzeit lebt und arbeitet sie in Berlin. Sie erwarb einen Bachelor of Fine Arts (BFA) in Interdisziplinären Studien am Kansas City Art Institute in Missouri und einen Master of Fine Arts (MFA) in Public Art an der Bauhaus-Universität in Weimar. Außerdem studierte sie Bildhauerei am Edinburgh College of Art.
Ihre Installationen beschäftigen sich explizit mit der Beziehung des Menschen zur Natur. Meenan hat international ausgestellt: In den Niederlanden, der Schweiz, Deutschland, Bosnien und Herzegowina, U.S.A. und in Schottland. Für ihre Arbeit erhielt sie eine Reihe von Auszeichnungen, u.a. NEUSTART KULTUR - Deutscher Künstlerbund e.V. und Kulturprojekte Berlin, von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa.
Meenan hat auch diverse Vorträge gehalten, u.a. bei der Fuller Lecture Series, in der ACC Gallery und im Haus der Kulturen der Welt, um nur einige zu nennen. Sie hat als Gastdozentin an der Bauhaus Universität Weimar und der OTH Regensburg gearbeitet. Ihre Arbeiten sind in der Dauerausstellung des Deutschen Bienenmuseums in Weimar zu sehen und befinden sich in vielen Privatsammlungen auf der ganzen Welt.
Weitere Informationen zum Projekt: Dreck in die Wunde
Ausstellung vom 24. Juni bis 30. September 2022