Die Ausstellung „The Process of Becoming“ fordert den klassischen Skulpturbegriff heraus. Sie stellt die Frage, wo ein Werkprozess beginnt und wann er endet. Wer oder was ist involviert und hat einen aktiven Einfluss auf die Ausprägung des Prozesses?
Zeit wird gleichermaßen als skulpturales Material verwendet wie Stahl, Plastik, Video oder der lebendige menschliche Körper. Die gezeigten Arbeiten betonen den Werkprozess, sind offen gegenüber dem Unfertigen und weisen eine Vielfalt zeitlicher Schichten auf. Nicht „lebendige“ Bestandteile wie Materialien und Werkstoffe, Einflüsse der Elemente und die Zeit geben Richtungen und Grenzen vor. Es entstehen unterschiedlich lange Zeitlinien: Die Skulpturen werden weder an einem Tag und aus Marmor geschaffen, noch sind ihre Formen für die Ewigkeit bestimmt. Vielmehr werden sie zum Beispiel durch morgendliche Anordnung verschoben oder sie verändern sich während der Rezeption, weil Bewegungen und Bestandteile automatisch hinzugedacht werden.