Fragile Times
© Niina Lehtonen Braun

Fragile Times

Das ökologische Gleichgewicht auf der Erde ist ins Wanken geraten. Klimawandel, Umweltverschmutzung und Artensterben sind nur einige der Schlagworte, die viele Menschen in Sorge versetzen. Trotzdem führt die Erkenntnis, dass der Mensch die Lebensgrundlagen auf dem Planeten zerstört, bei den Wenigsten zu nachhaltigen Verhaltensänderungen.

Die Ausstellung beschäftigt sich aus verschiedenen Blickwinkeln mit dem fragilen Verhältnis von Mensch und Natur und sucht nach Wegen, dieses neu auszuloten. Wie kann Kunst einen Raum schaffen, in dem wir unsere Beziehung zur (Um)Welt auf neue Weise definieren? Können Kunst und Poesie zu Heilungsprozessen beitragen, die das Miteinander der Lebewesen verbessern?

In ihren Arbeiten beschäftigen sich die eingeladenen Künstler:innen mit Themen wie dem Wasser als Ursprung des Lebens; dem Paradox fossiler Brennstoffe, die Sonnenenergie speichern; oder dem Müll in den Meeren, der Ausgangspunkt für ein gigantisches Archiv der Menschheit werden könnte. Der allgemein verbreiteten Ratlosigkeit setzen die Künstler:innen ungewöhnliche Gedankenmodelle und spielerische Experimente entgegen. Sie verschieben Kontexte und eröffnen dadurch andere Sichtweisen auf bekannte Sachverhalte, sie spüren vergessenem Wissen über die Kräfte der Natur nach und greifen auf alte Mythen, Rituale und Symbole zurück, oder sie erfinden neue rituelle Handlungen auf der Suche nach sinnstiftenden Beziehungen zur Umwelt.

Mit freundlicher Unterstützung durch das Finnland-Institut in Deutschland.

Kuratiert von Dorothee Bienert und Kati Kivinen

Teilnehmende Künstlerinnen und Künstler

Die Künstlerin Niina Tervo befüllt ihre Skulpturen mit Sand. An der Wand und auf einer davorstehenden Tischplate sind jeweils mehrere farbige Fotodrucke mit Naturaufnahmen ausgestellt. Darauf sind Abdrücke, die mit schwarzem Öl Abdrücke gepresst wurden. In einem dunklen Videoraum ist die Videoprojektion der Künstlerin Ingrid Torvund zu sehen. Verschiedene Naturmaterialien sind zu einem hängenden Teppich verwebt und davor steht ein Gefäß inmitten von einem ornamentalen Muster, das aus natürlichen Materialien besteht. Mehrere kleine Kokospalmen stehen auf dunklen, schlanken und verschieden hohen Stelen. Im Vordergrund liegen amorphe Sandskulpturen auf dem Boden verteilt. Dahinter erheben sich mehrere in die Höhe ragende schmale Stelen mit kleinen Kokospalmen darauf. Der Künstler Markus Hoffmann steht zwischen den Stelen seines Werks „Totem Habitat | Environmental Racism Drei verschiedengroße Schwarz-Weiß-Fotografien zeigen jeweils balancierende Steinblöcke in verschiedenen Naturlandschaften. Dahinter ist ein Ausschnitt des Universums auf einer Fototapete zu sehen. Drei Besucher stehen vor einer Arbeit, die in einem quadratischen weißen Rahmen eine gelbleuchtende Kugel zeigt, die von einer braunen Flüssigkeit übergossen wird. Drei Besucher:innen stehen vor zwei Wänden, an denen eine Vielzahl an Zeichnungen hängt. Besucher:innen beim Betrachten mehrerer Arbeiten der Ausstellung „Fragile Times Besucherinnen sehen sich den Film von Kati Roover an. Auf dem Bildschirm ist der sandige Boden eines Gewässers in Nahaufnahme zu sehen.