Die Ausstellung versammelt Arbeiten Berliner Künstler:innen, die sich mit dem Leben und Werk so unterschiedlicher Frauen wie Gertrude Bell, Agatha Christie, Maria Mandessi Bell Diop, Mia May, Sayyida Salme Prinzessin von Oman und Sansibar alias Emily Ruete oder Ida Pfeiffer auseinandersetzen.
Ausgangspunkte sind bis heute wirksame kolonialistisch geprägte Denkweisen, Bildwelten und Wissenskategorien, deren geschichtliche Konstruktionen offengelegt und reflektiert werden. In ihren Recherchen, die sich mit Reiseberichten, Lebensgeschichten, Pflanzenwelten, Fotografien und anderen Objekten befassen, gehen die Künstler:innen den Erfahrungen von Unterdrückung, Widerstand und Migration nach. Sie untersuchen, wo und wie Spuren davon noch sichtbar sind. Gleichzeitig setzen sie sich kritisch damit auseinander, wie mit Archiven und Archivmaterial heute umgegangen werden kann und welche Rolle sie selbst als Wissensproduzent:innen einnehmen.
Die Ausstellung macht nicht nur Leerstellen der Geschichtsschreibung sichtbar, sondern fragt nach der Art des Wissens, das im Kontext der kolonialen Unternehmungen produziert und in Europa verbreitet worden ist. Wie und von wem wird Wissen über die Welt erzeugt? Wie wirken die komplexen Verflechtungen von Rassismus und Sexismus bis heute nach und wie kann Feminismus transkulturell und solidarisch gedacht und praktiziert werden?
Ein Kooperationsprojekt mit der neuen Gesellschaft für bildende Kunst mit Akinbode Akinbiyi, Hasan Aksaygın & Aykan Safoǧlu, Maria Thereza Alves, Nathalie Anguezomo Mba Bikoro & Anaïs Héraud-Louisadat, Pauline Boudry & Renate Lorenz, Antye Greie aka AGF, Rajkamal Kahlon, Susanne Kriemann, Marisa Maza, Judith Raum, Katrin Winkler, Mathilde ter Heijne, Moira Zoitl